Biopiraterie
Karikatur

Bei dem Begriff "Biopiraterie" handelt es sich eher um einen politischen Ausdruck , weil die Kritik an einer ausbeuterischen Aneignung großer Firmen durch Anmeldung von Patenten auf schon vorhandene Organismen oder Ressourcen  dem Verbrechen eines Piraten nahe kommt.

Mittlerweile klagen viele Entwicklungsländer, wenn sie denn gut vertreten sind, gegen Ausbeutung und für eine Gewinnbeteiligung - es gab auch ein Treffen der Vertragsstaaten der UN-Konvention in Kolumbien, das ein weltweites Abkommen gegen Biopiraterie zum Thema hatte. 194 Länder einigten sich auf ein Protokoll, das den „Zugang zu genetischen Ressourcen und einen gerechten Verteilungsausgleich“ zum Thema hatte, somit soll ein weltweiter Rechtsrahmen geschaffen werden.

Auch im Fall des Schweizer Konzerns Nestle wurden fünf Patente auf Roibus, eine in Südafrika vorkommende Heilpflanze gegen Entzündungen, vorgenommen, ohne eine Regierungsbewilligung, die bei einer Erforschung von Heilpflanzen in Südafrika erforderlich ist, eingeholt zu haben.

Man beraubt somit auch traditionellen Heilern und kleinen Unternehmen ihre Lebensgrundlage, die nun im eigenen Land und nach tausenden von Jahren im Anbau und Fertigung von Heilmitteln in der Landestradition im schlimmsten Fall einen Schweizer Großkonzern zukünftig um Erlaubnis fragen müssen, wenn und wie die Pflanze Roibus genutzt werden darf…..

Diese Art der Biopiraterie ist Kolonialismus in seiner modernsten Form!