Diebe und Steuerhinterzieher
Wie denkt eigentlich der normale Dieb,
von dem wir genau wissen: Was er tut, ist gemein - er klaut.
Weil auch der normale Dieb irgendwie weiß, dass Klauen nicht
ganz in Ordnung ist, würde er bestimmt so etwas denken wie:
"Arme Leute würde ich nie bestehlen." oder auch "Das macht
wirklich nichts, wenn ich dem was stehle, der hat mehr als
genug". Schließlich kann man auch wie der Ladendieb sagen: "ich
nehme es ja keinem direkt weg. Ich nehme es ja nur von einem
Konzern." So denkt sich der Dieb seine Taten zurecht. Wer mag
schon Unrechtes tun.
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Was denkt dann aber der
Steuerhinterzieher? Wenn er in die Tiefe denkt, weiß er
natürlich, dass die Steuern das Geld sind, das die Gemeinschaft
für die Allgemeinheit in einen Topf wirft. Wenn dies keiner
täte, gäbe es keinen Staat.
Kleine und große Steuerhinterzieher haben natürlich auch so ihre
typischen Rechtfertigungsmuster, wenn sie die Steuer für sich
behalten.
Der kleine Steuerhinterzieher, der gerne auch Schwarzarbeiter
heißt, denkt: "Jetzt muss ich von meinem wenigen Geld, von dem
ich sowieso kaum leben kann, auch noch Steuern zahlen, während
die Reichen mit ihren Steuerberatern alles abschreiben können."
Und der große Steuerhinterzieher denkt vielleicht: "Der
Spitzensteuersatz ist viel zu hoch. Es ist ungerecht, dass ich
Hunderttausende an Steuern zu zahlen habe, während andere nur
ein paar Tausend zahlen müssen und vergisst dabei völlig, dass
er ja mehrere Millionen Euro verdient.
Sowohl die kleinen und die großen Diebe als auch die kleinen und
die großen Steuerhinterzieher denken sich ihr Tun also leicht
verdaulich und gewissensgerecht zusammen. In Ordnung ist es aber
trotzdem nicht und irgendwann bekommt man dann doch im Laufe des
Lebens die Rechnung präsentiert - so oder so.
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