Die
Leiharbeit
Leiharbeit ist ein Erfolgsmodell. Ganz in
diesem Sinne werden jetzt auch andere Projekte angedacht.
Leihkinder zum Beispiel - man braucht sich nicht groß kümmern,
verzichtet auf die gefühlsmäßige Bindung und setzt sie für
Gartenarbeit oder andere Tätigkeiten ein.
Leihehepartner werden nun auch erfolgreich
erprobt. Man ermöglicht direkte Bedürfnisbefriedigungen bei
gleichzeitigem Verzicht auf Verpflichtungen und natürlich ohne
irgendwelche lästige Fürsorge. Wenn es dann genug ist, entledigt
man sich des Partners fristlos und ohne Aufschub. Ein
Gesellschaftsmodell, dass Zukunft machen wird.
Denkbar wären auch Leihhaustiere - man
lässt sie mal niedlich aussehen, erfreut sich an ihren Kapriolen,
füttert sie aber nicht. Vorstellbar ist alles - Leihwohnungen -
Mietnomaden haben es uns vorgemacht - ach, was kann nicht alles
schönes leihen.
Vor der Leiharbeit ist schon ein sehr
bewährtes Konzept in die Geschichte eingegangen: Die Leih-Erde -
von den Enkeln geliehen, nach allen Regeln der kurzfristiger
Bedürfnisse ausgebeutet und bald zurückgegeben dann, wenn sie kaum
noch brauchbar ist.
Wirklich, Leihen ist angesagt - es ist wie
so eine Art gutartiges moralisches Stehlen ohne die lästigen
Nachteile der Strafe und des Verbotes.
Mit Leihmoral sozusagen.
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